Ursache des Stromausfalls am Erlanger Südgelände liegt bei ESTW

Am Freitag, den 15.06.2012, kam es in Erlangen um 19:26 Uhr im Umspannwerk Hammerbacher Straße wegen einer Schutzabschaltung des 110kV-Netzes der Erlanger Stadtwerke zu einem totalen Stromausfall.

Da das Umspannwerk die südöstlichen Ortsteile Erlangens versorgt, waren außer dem Südgelände der Universität auch alle anderen Verbraucher in den Ortsteilen Bruck und Tennenlohe vom Stromausfall betroffen. Die Verbundwarte der Erlanger Stadtwerke hat dabei registriert, dass ein stark erhöhter Strom in Richtung der beiden Einspeisungen des Südgeländes, Technische Fakultät und Naturwissenschafliche Fakultät, geflossen ist, ihr Schutzgerät jedoch nicht automatisch ausgeschaltet hat. Dies hat dann der vorgelagerte Schutz im Umspannwerk durch Abschalten des 110KV Einspeiseschalters übernommen. Nach dem manuellen Abschalten der Schalter Richtung Universität konnten die Stadtwerke die 110kV wieder zuschalten und damit die Stromversorgung wieder herstellen.

Ursache für den erhöhten Stromfluss war ein Isolationsfehler auf dem Erdkabel, das vom Umspannwerk Hammerbacher Straße entlang der Bundesstraße 4 durch den Wald zur Haberstraße im Südgelände führt und dort die Technische Fakultät einspeist. Der Kabelmesstrupp der Stadtwerke hat die Fehlerstelle mittlerweile lokalisiert und die Reparatur in die Wege geleitet. Wegen eines Kabelschadens auf einem universitätseigenen Steuerkabel startete beim Stromausfall zwar das für die Technische Fakultät zuständige Notstromaggregat, übernahm aber nicht die Last. Die Folge waren z.B. leergefahrene Batterien in USV-Anlagen und die damit verbundenen Systemabstürze. Auch dieser Kabelschaden konnte in der Zwischenzeit behoben werden. Ein Test war wegen des damit verbundenen erneuten Stromausfalls bisher nicht möglich, muss aber unbedingt zeitnah durchgeführt werden. Bis dahin muss von einer unsicheren Notstromversorgung ausgegangen werden. Der Termin des Tests für den Notstrombetrieb wird rechtzeitig bekannt gegeben.

Auswirkungen am RRZE
Nach dem Ausfall des Stadtstroms übernahm die USV des Rechenzentrums für ca. zwölf Minuten die Versorgung der kritischen Systeme. Da während dieser Zeit die Übernahme der Stromversorgung durch das Diesel-Aggregat nicht erfolgte, wurden alle Systeme hart abgeschaltet. Nach Wiederherstellung der Stromversorgung im zentralen Rechnerraum gegen 21 Uhr, konnten die meisten Systeme zwar relativ zügig wieder in Betrieb genommen werden, kleinere Nacharbeiten sorgten jedoch noch bis weit in die darauffolgende Woche für vereinzelte Probleme. Diese sind inzwischen allerdings behoben und die Verfügbarkeit der Dienste konnte komplett wiederhergestellt werden.

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Stephan Heinrich, Kundenservice
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