Ein bisschen Magie mit API

Verschiedenste Anwendungen brauchen Zugriff auf unterschiedliche Daten. Damit diese aktuell sind und die manuelle Pflege nicht überhandnimmt, gibt es am RRZE Schnittstellen, die Daten automatisiert bereitstellen.

Die Ausgabe von Vorlesungen in verschiedenen Anwendungen hat manchmal etwas Magisches an sich. Wie Zauberei erscheinen die Veranstaltungen zum Beispiel auf der Website. Doch damit Zauberei funktionieren kann, braucht es einen Zauberspruch, der genau sagt, was, wann, wie und wo passieren soll. Für die Ausgabe von Vorlesungen, Organisationsstrukturen oder auch Kontaktdaten heißt dieser Zauberspruch api.fau.de. Wenn man es genau nimmt, ist es eigentlich kein Zauberspruch, sondern eine Schnittstelle (API, von englisch Application Programming Interface), um Daten von Quellsystemen zu Zielsystemen zu transferieren. Entwickelt wurde diese Schnittstelle von Krasimir Zhelev. Er ist Mitarbeiter der Abteilung Entwicklung, Integration, Verfahren am Regionalen Rechenzentrum Erlangen (RRZE).

Quellsysteme können zum Beispiel die Studierendenverwaltung, die Personalverwaltung oder das Identity Management (IdM) sein. Diese liefern dann die jeweiligen Daten, die benötigt werden. Im Falle der Vorlesungen sind das beispielsweise Ort, Zeit, Referent und Titel. Aus den Quellsystemen heraus werden diese Daten in den Zielsystemen, also den Anwendungen dargestellt; im Falle der Vorlesungen, ist das die Website. Doch ganz so einfach ist die Übertragung im Hintergrund nicht: Denn damit diese Daten auch sicher übertragen werden, gibt es keine direkte Verbindung zu den Quellsystemen. „Wir haben die Daten im IdM, in der Datenintegrationsplattform und den Zugriff auf die Quellsysteme. Davon extrahieren wir einen Teil der Daten und speichern diesen in eine spezielle Datenbank. Die Anwendung greift durch die Schnittstelle auf die Datenbank zu und sieht nur die Daten, die wir für den jeweiligen Zweck aufbereitet haben“, erklärt Zhelev.

Für die Darstellung der Vorlesungen auf der Website bedeutet das: Die Website, also die Anwendung, greift über die Schnittstelle auf eine Datenbank zu, in der zum Beispiel Ort, Zeit, Referent und Titel gespeichert sind und gibt diese auf der Website aus. Die Daten in der Datenbank stammen ursprünglich aus den Quellsystemen und werden im IdM und der Datenintegrationsplattform aufbereitet. Anschließend werden die Daten in einem geeigneten Format für verschiedene Endanwendungen, wie zum Beispiel verschiedene Webauftritte oder für das Personen- und Einrichtungsverzeichnis bereitgestellt.

Nur relevante Daten werden bereitgestellt

In der jeweiligen Datenbank sind immer nur diese Daten gespeichert, die datenschutzrechtlich – beispielsweise für die Veröffentlichung der Lehrveranstaltungen – zulässig sind. „Wir bieten unterschiedliche APIs an. Einige sind öffentlich, andere nur intern“, sagt Zhelev. Grundsätzlich kann jeder FAU-Angehörige einen API-Zugriff beantragen, sofern die Nutzungsbedingungen eingehalten werden. „Um eine eigene Anwendung zu bauen, in der die API genutzt werden kann, erhalten Nutzende API-Keys, die sie dem System gegenüber ausweisen.“ Nur dann ist eine Nutzung möglich.

Statt Zauberei stecken hinter diesem System – inklusive Testzeitraum – sechs Monate Arbeit. Aber nur deshalb kann es für die Nutzenden wirken wie Zauberei.

 


Text: Corinna Russow

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