Public Displays an der FAU: Raum für aktuelle Botschaften

Großflächige Bildschirme, sogenannte Public Displays, sind überall präsent — sowohl in öffentlichen Gebäuden als auch in Hotels, Einkaufszentren, Krankenhäusern und auch an der Friedrich-Alexander-Universität. Seit einem Jahr versorgt das eingesetzte digitale Informationssystem — zentral verwaltet und in einem einheitlichen Erscheinungsbild — Studierende, Beschäftigte und Gäste mit zielgruppenorientierten Informationen. (BI95, PO)

Ein erstes Treffen zum Thema „Public Displays“ fand an der FAU bereits im Oktober 2017 statt. Vertreter der technischen Fakultät, des Chemikums und der Abteilung Marketing und Kommunikation der Zentralen Universitätsverwaltung (ZUV) äußerten den Wunsch, für die eigene Einrichtung ein digitales Informationssystem zu beschaffen. Zur technischen Beratung und Auswahl eines geeigneten Systems wurden das Multimediazentrum des RRZE und der Chief Information Officer (CIO) der FAU hinzugezogen.

Nach sorgfältiger Abwägung aller Kriterien bezüglich 24/7-Betrieb, Pflegeleichtigkeit, zentraler Benutzerverwaltung etc. wurde schließlich ein Public-Display-Informationssystem der Firma ONELAN ausgewählt und vom CIO-Gremium beschlossen. Eine Anfang 2018 durchgeführte Umfrage der Arbeitsgemeinschaft der Medieneinrichtungen an Hochschulen e.V. hatte dieses System ebenfalls für die Verwendung an Universitäten und Hochschulen favorisiert.

Wozu dient das System an der FAU?

Die Public Displays der FAU sollen informative Inhalte zielgruppenorientiert, standortindividuell und zeitlich flexibel, aber von zentraler Stelle gesteuert, wiedergeben. Charakteristisch für ein Public Display ist das intelligente Zusammenspiel unterschiedlicher Formate wie Text, Bild, Animationen, Audio- und Videodateien, externe HTML-Seiten sowie interaktive Komponenten auf einem einzigen Bildschirm.

Je nach Standort und Tageszeit erhalten Studierende, Beschäftigte und Gäste − quasi im Vorbeigehen − neben aktuellen Meldungen über die FAU im allgemeinen auch tagesaktuelle Informationen der eigenen Einrichtung, wie Raumbelegungs- und Stundenpläne, inklusive kurzzeitiger Änderungen, Standortübersichten oder Erstsemesterinformationen und vieles mehr. Zusätzlich können überall auch die Fahrpläne des öffentlichen Nahverkehrs oder das tagesaktuelle Essensangebot der Mensa angezeigt werden.

Angeregt wurde darüber hinaus, dass bei allen Public Displays Zeitfenster zur Veröffentlichung von Ankündigungen der anderen Einrichtungen freigehalten werden, die sich an diesem Projekt beteiligen. So werden bereits jetzt auf den Displays des RRZE Informationen der Abteilung M — Marketing und Kommunikation angezeigt. Dass auch die anderen teilnehmenden Einrichtungen zeitnah an diesem „Informationsaustausch“ teilnehmen, wäre natürlich wünschenswert.

Ein universitätsweites, einheitliches Erscheinungsbild sichert eine Layout-Vorlage der Abteilung M, die farblich an das Corporate Design der jeweiligen Fakultät bzw. des jeweiligen Fachbereichs angepasst wurde. Die Aufteilung einer Seite kann individuell und entsprechend der inhaltlichen Bewandtnis erfolgen.

Wie ist das System aufgebaut?

Das Public-Display-Informationssystem setzt sich aus einem Server und mehreren sogenannten Net Top Boxen (NTB) zusammen, die über ein privates Netzwerk miteinander verbunden sind. Ein wiedergebendes Display ist lokal am NTB angeschlossen.

Die Net Top Box (NTB) ist auch als externes Bauteil erhältlich.
Die Displays können sowohl horizontal als auch vertikal aufgestellt werden. NTBs und Display unterstützen eine Auflösung von bis zu 4K.

Der Server auf Linux-Basis wurde zur Verwaltung der Inhalte mit einem Content-Management-System (CMS) ausgestattet und ist von überall aus dem Universitätsnetz erreichbar. Dadurch lassen sich die über das Display dargestellten Inhalte standortunabhängig verwalten. Zusätzlich ist der Zugriff auch über einen VPN-Client möglich. Da der Server über LDAP-Protokoll an das Active Directory (AD) der FAU angebunden ist, können nur Nutzer auf das CMS zugreifen, die mit ihrer IdM-Kennung in der dafür vorgesehenen Nutzer-Gruppe für Public Displays eingetragen wurden.

Die sogenannte Net Top Box (NTB) ist ein ebenfalls auf Linux basierender Rechner, der als Zuspieler für ein einzelnes Display dient. Sie lädt die Inhalte für das Display über das Netzwerk vom CMS-Server herunter, wobei die lokal gespeicherten Inhalte dann zeitgesteuert über einen HTML5-Player wiedergegeben werden. Wahlweise ist die Net Top Box als externes Bauteil erhältlich und wird dann in der Nähe des Displays platziert und über HDMI mit ihm verbunden oder sie ist alternativ als On-Board-System bereits in ein Display integriert.

Wie funktioniert das System?

Die Grundidee des Systems basiert auf einer Art Fernsehkanal (Channel), der zusammengestellte Ablaufpläne (Playlists) über eine definierte Zeit und Dauer über ein Display abspielt. Die einem Kanal zugeordneten Zeitabläufe, Layouts und Playlists werden zentral auf dem Server mittels CMS erstellt und verwaltet. Zeitpläne und Medieninhalte sind dabei so konfigurierbar, dass es möglich ist, einen Kanal an mehreren Display-Standorten, mit unterschiedlichen Inhalten, abzuspielen. Die Medieninhalte können deshalb nicht nur standortabhängig, sondern auch zeitlich festgelegt wiedergegeben werden.

Welche Dateitypen und Formate können wiedergegeben werden?

Unterstützt wird eine große Bandbreite an Medienformaten. Dazu gehören im Bereich Video .avi und .mov beispielsweise als H.264, im Bereich Grafik und Text .png, .jpg, gif und .pdf und im Bereich Animation .flash. Nicht unterstützt werden Office-Dokumente wie Word, Excel oder PowerPoint. Sie müssen beispielsweise als .pdf umgewandelt werden und lassen sich dann in die Playlist einfügen. Medieninhalte können als statische, auf dem CMS-Server liegende Inhalte eingebunden werden, aber auch als dynamische, aus externen Quellen stammende Inhalte. Der Zugriff auf FAU-externe Quellen geschieht dabei direkt vom NTB.

Blick in den Ausstellungsraum der Informatiksammlung
Die Führungstermine der Informatik-Sammlung Erlangen (ISER) werden aus dem Exchange-Kalender bezogen.

Um den Aufwand zum Erstellen und Verwalten der Daten zu minimieren, lassen sich auch Medieninhalte aus bereits gepflegten FAU-internen Quellen in das Public Display einbinden, wie beipielsweise Raumbelegungspläne aus dem UnivIS oder der Mensaplan der Erlanger Süd-Mensa. Hierzu liest ein PHP-Skript die Bilder sowie die angebotenen Speisen und Preise von der entsprechenden Internet-Seite aus und stellt diese auf dem Public Display angepasst dar. Zur Anzeige von Terminen über Exchange-Kalender werden ICS-Dateien in einem PHP-Skript ausgelesen und zur Ausgabe auf dem Public Display individuell angepasst. Beispielhaft seien hier der Veranstaltungskalender des Rechenzentrums oder die Führungstermine der Informatik-Sammlung Erlangen (ISER) genannt.

Auf Anfrage können auf FAU-WordPress-Themes basierende HTML-Seiten für Public Displays optimiert dargestellt werden, ebenso über Links in HTML-Seiten eingebundene externe Livedaten, die auf dem CMS-Server bzw. in der NTB abgelegt sind. RSS-Newsfeeds werden unter der Erweiterung „feed“ auf nahezu jeder FAU-Webseite angeboten (bspw. www.fau.de/feed/). Dieser Link wird im CMS an entsprechender Stelle eingefügt und der Inhalt des Feeds kann in seiner Darstellung konfiguriert werden.

Wer nutzt an der FAU das System bereits?

Das Chemikum betreibt zehn Displays mit drei Kanälen. Dabei werden sechs kleinere Displays vor den Hörsälen mit Belegungsplänen und Informationen zu Veranstaltungen genutzt. Drei vertikale Displays befinden sich im Erdgeschoss als Infostelen, ein Display hängt im 4. Obergeschoss.

Die Universitätsbibliothek (UB) plant im kommenden Jahr je ein Display in allen Erlanger und Nürnberger Zweigstellen installiert zu haben. Das Interdisziplinäre Zentrum für nanostrukturierte Filme (IZNF) in der Cauerstraße betreibt sein Public Display mit einem Kanal im eigenen Foyer. Das RRZE betreibt ein Display im Erdgeschoss des Hauptgebäudes in der Martensstraße 1 und präsentiert neben seinem Dienstleistungsportfolio, Veranstaltungstermine, aktuelle Meldungen, Stellenausschreibungen, den Belegungsplan des Hörsaals H4. Das zweite Display gibt denselben Kanal wieder und steht an der Service-Theke, dem zentralen Anlaufpunkt des Rechenzentrums.
Der Lehrstuhl für Gesundheitspsychologie hat sein Display mit einem Kanal im Labor des Lehrstuhls auf AEG in Nürnberg installiert. Informationen der Abteilung Marketing und Kommunikation werden auf allen RRZE-Displays auszugsweise über einen Kanal als Zeitfenster angezeigt. Seit Oktober wurde auch das Foyer des Schlosses mit einem Display ausgestattet. Darauf läuft momentan ganztägig der Kanal der Abteilung M. Im MHB-Gebäude der Technischen Fakultät gibt es seit Oktober ebenfalls zwei Public Displays.

Welche Aufgabe hat das RRZE?

Im Zuge dieser ersten, gemeinschaftlichen Auswahl und Beschaffung eines Public-Display-Informationssystems für Einrichtungen der FAU, wurde das RRZE neben der technischen Betreuung auch mit Beratung und individueller Hilfestellung betraut. Die Erstellung der Inhalte erfolgt dabei in aller Regel durch die Einrichtungen selbst, das RRZE schult und unterstützt bei Bedarf.

Wie komme ich an ein Public-Display mitsamt Betreuung?

Sie sind neugierig geworden und möchten sich auch ein Public Display zuzulegen? Dann nehmen Sie gerne Kontakt mit dem Multimediazentrum des RRZE auf.

Auch das ist gut zu wissen:

  • Bei der Standortauswahl ist das Vorhandensein eines Netzwerk- und Stromanschlusses für Display und NTB zu berücksichtigen.
  • In die Auswahl des Standorts fließen auch die Vorgaben der Bayerischen Bauordnung und des Arbeitsstättenrechts (Fluchtwege und Brandschutz) mit ein. Eine Ortsbegehung mit dem Brandschutzbeauftragten der jeweiligen Einrichtung ist ratsam.
  • Die Beschaffung und Montage der NTB(s), eines Displays sowie eines eventuellen Brandschutzgehäuses erfolgt über die beantragende Einrichtung selbst. Als Ansprechpartner wird die Firma MR-Datentechnik empfohlen, mit der die FAU einen Rahmenvertrag abgeschlossen hat.

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