FAU erhält Zentrum für nationales Hochleistungsrechnen

Nationales Hochleistungsrechnen (NHR) an der FAU

Förderung durch Bund und Länder für die kommenden zehn Jahre

Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) erhält ein Zentrum für nationales Hochleistungsrechnen (NHR) an Hochschulen – dies hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) auf ihrer Sitzung am 13. November 2020 bekannt gegeben. Zum 1. Januar 2021 wird das „Zentrum für nationales Hochleistungsrechnen Erlangen“ (NHR@FAU) eingerichtet und mit sieben weiteren Zentren einen nationalen Verbund bilden. Bund und Länder fördern das Gesamtvorhaben für zunächst zehn Jahre mit insgesamt bis zu 625 Millionen Euro.

Wissenschaftsminister Bernd Sibler betonte: „Die heutige Entscheidung der GWK belegt, dass der Freistaat ein hervorragender Technologiestandort ist. Mit dem weiteren Ausbau des renommierten Regionalen Rechenzentrums Erlangen zum NHR-Zentrum schaffen wir einen Hotspot des wissenschaftlichen Rechnens in Zukunft in Nordbayern. Damit verbessern wir die Rahmenbedingungen für Forschungen, die auf leistungsfähigen Rechnern aufbauen, weiter und stärken so den gesamten Freistaat als Spitzenstandort für Hochleistungsrechnen.“

Mit den Mitteln soll neben dem Betrieb von Hochleistungsrechnern, sogenannten High-Performance-Computing-Systemen (HPC), insbesondere die  wissenschaftsnahe Unterstützung breiter Anwendungsgruppen, die Weiterentwicklung von HPC-Techniken und -Werkzeugen sowie die Aus- und Weiterbildung gefördert werden. Erstmals werden damit nicht nur Rechner-Hardware, sondern auch Betriebs- und Personalkosten im Bereich Forschung und Beratung gefördert.

„Mit dem neuen Zentrum NHR@FAU wird unsere Universität zu einem der führenden Standorte für Hochleistungsrechnen in Deutschland. Die FAU kann dabei auf ihr internationales Renommee für wissenschaftliches Rechnen bauen – die Forscherinnen und Forscher profitieren insbesondere durch die intensive und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Informatik und Anwendung. Langfristig eröffnet das Zentrum auch für so wichtige Bereiche wie maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz ganz neue Möglichkeiten des Forschens, Lehrens und Lernens“, sagt Prof. Dr. Joachim Hornegger, Präsident der FAU.

Die FAU bringt in den nationalen Verbund insbesondere ihre etablierten und international anerkannten Kompetenzen bei komplexen Simulationen von Atomen und Molekülen, der hardwareeffizienten, parallelen Programmierung sowie ihre Expertise in der Aus- und Weiterbildung ein. Die fakultätsübergreifenden Aktivitäten in diesen Feldern sind an der FAU bereits im Rahmen des „Atomistic Structure Simulation Lab“ (https://www.atomistic-simlab.hpc.fau.de) sowie des „HPC Performance Lab“ (https://www.perf-lab.hpc.fau.de) gebündelt.

Für den Antrag haben ganz unterschiedliche Disziplinen an der FAU eng zusammengearbeitet – von der Informatik über Chemie und Biologie bis hin zu den Werkstoffwissenschaften. Federführend dabei war Prof. Dr. Gerhard Wellein, Professur für Höchstleistungsrechnen und Regionales Rechenzentrum Erlangen, der den Antrag gemeinsam mit Prof. Dr. Petra Imhof, Professur für Computational Chemistry, Prof. Dr. Erik Bitzek, Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften (Allgemeine Werkstoffeigenschaften), Prof. Dr. Rainer Böckmann, Professur für Computational Biology, Prof. Dr. Andreas Görling, Lehrstuhl für Theoretische Chemie, Prof. Dr. Ulrich Rüde, Lehrstuhl für Informatik 10 (Systemsimulation) und Prof. Dr. Heinrich Sticht, Professur für Bioinformatik, erstellt hat. Nach Begutachtung des FAU-Antrags durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie des NHR-Strategieausschusses der GWK, hat nun die GWK grünes Licht für ein neues nationales Zentrum an der FAU gegeben. Darüber hinaus konnten sich die Bewerbungen aus Aachen, Berlin, Darmstadt, Dresden, Göttingen, Karlsruhe und Paderborn durchsetzen.

Die Aufnahme in das NHR Programm eröffnet der FAU ganz neue Möglichkeiten wie Prof. Wellein erklärt: „Bereits im nächsten Jahr werden wir fast neun Millionen Euro in einen neuen Hochleistungsrechner investieren, der nicht nur den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an der FAU und in ganz Deutschland neue Möglichkeiten eröffnet, sondern auch besonders energieeffizient betrieben werden kann. Besonders freut es mich, dass wir gleichzeitig ein Team aufbauen können, das Betrieb und Nutzung des Rechners auf höchstem Niveau unterstützen wird.“

Innerhalb des Freistaats Bayern wird das NHR@FAU die Angebote des Leibniz-Rechenzentrums (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ergänzen und die etablierte Zusammenarbeit zwischen dem Regionalen Rechenzentrum Erlangen der FAU (RRZE) und dem LRZ im Bereich Hochleistungsrechnen weiter intensivieren. In den ersten fünf Jahren werden die Kosten des Zentrums paritätisch durch den Freistaat Bayern und den Bund getragen.

English version.

Pressemitteilung der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK)

https://www.gwk-bonn.de/fileadmin/Redaktion/Dokumente/Pressemitteilungen/pm2020-11.pdf

Weiterführende Informationen zum Hochleistungsrechnen an der FAU

https://hpc.fau.de

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